Hilfswehr Enns - Ökologische und energiewirtschaftliche Aus- und Umbaumaßnahmen

28.01.2014 10:57

Die Ennskraftwerke AG (Ennskraft) betreibt seit 1966 eine Wehranlage im Stadtgebiet von Enns. Baulich umfasst die Anlage ein 100 m breites Wehr und ein am linken Ufer angeordnetes kleines Kraftwerk. Der Rückstau der Wehranlage wird von der Bevölkerung für zahlreiche Wassersport- und Freizeitaktivitäten genutzt. Die Intentionen des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplanes 2009 und der Verordnung des Landeshauptmannes von Oberösterreich vom 22.12.2011 zur ökologischen Verbesserung der heimischen Fließgewässer nimmt die Ennskraft zum Anlass, das Hilfswehr Enns an die modernsten ökologischen und technischen Standards heranzuführen und investiert in diesem Zusammenhang rund 8 Millionen Euro. In den nächsten Jahren werden auch bei den flussaufwärts gelegenen Kraftwerksanlagen der Ennskraft ökologische Sanierungsmaßnahmen umgesetzt. Insgesamt werden dafür mehr als 15 Millionen Euro aufgewendet.

Das Aus- und Umbauprojekt beim Hilfswehr Enns sieht aus ökologischer Sicht die Herstellung einer Fischaufstiegshilfe am linken Ufer vor. Neben einem technischen Abschnitt zur Überwindung des Höhenunterschiedes weist diese Anlage auch eine in Form eines Bachgerinnes naturnah gestaltete Teilstrecke auf. Dadurch wird das natürliche Aufstiegsverhalten der Fische und Kleinlebewesen in der Enns wieder ermöglicht. Die Uferböschungen des Naturabschnittes werden mit standortgerechten Pflanzen bestockt.

Ein weiterer ökologischer Aspekt des Projektes ist die Verbesserung der Restwassersituation in der Enns. Um die damit verbundene zukünftig höhere Restwassermenge bestmöglich zu nutzen, verfolgt die Ennskraft auch einen energiewirtschaftlichen Ausbau des Kraftwerksstandortes beim Hilfswehr Enns.

Die alte Kraftwerksanlage wird rückgebaut und durch eine an der gleichen Stelle angeordnete Restwassermaschine ersetzt. Zum Einsatz kommt ein in Österreich neuer Turbinentyp, der als „bewegliches Krafthaus“ bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um eine bewegliche, über- und unterströmbare Kompaktanlage, die in einem Betontrog eingebaut wird. Ein Krafthausgebäude ist dafür nicht erforderlich. Auf Grund der Tiefbauweise sind nur geringe Schallemissionen gegeben. Im Nahbereich der Kraftwerksanlage wird ein kleines Betriebsgebäude angeordnet, in dem die elektrischen und hydraulischen Steuerungs- und Überwachungseinrichtungen untergebracht sind. In der bestehenden Wehranlage wird zur Verbesserung der betrieblichen Situation ein Mittelpfeiler eingebaut. Ansonsten bleibt die Wehranlage unverändert. Für die Hochwassersituation ergeben sich durch das Projekt geringfügige Verbesserungen.

Die behördlichen Genehmigungen für das Aus- und Umbauprojekt beim Hilfswehr Enns liegen vor, sodass die Ennskraft plant, im Mai dieses Jahres mit den Bauarbeiten zu beginnen. Der Kraftwerksvollbetrieb wird voraussichtlich im März 2015 wieder aufgenommen. Während der gesamten Bautätigkeiten werden die Wehrklappen außer Betrieb genommen und der Stau gelegt.

Die Ennskraft ist überzeugt, dass durch dieses Projekt sowohl eine ökologische Verbesserung als auch eine zukunftsorientierte energiewirtschaftliche Nutzung der Enns erzielt werden kann. Damit wird dem Ruf nach Gewinnung erneuerbarer sauberer Energie aus Wasserkraft nachgekommen und werden die umweltpolitischen Ziele unseres Landes unterstützt.

 Steyr, 28. Jänner 2014

 

28.01.2014